Leitungswasserversicherung
- Die Leitungswasserversicherung leistet bei Schäden am Gebäude durch ungewollt ausgetretenes Leitungswasser.
- Der Versicherungsschutz erfasst Zu- und Ableitungsrohre, Heizungs- und Warmwasserrohre sowie Feuerlöschanlagen.
- Abgedeckt sind auch Frostschäden an Heizkörpern, -kesseln, Boilern und sanitären Einrichtungen.
- Der Abschluss der Leitungswasserversicherung ist grundsätzlich freiwillig.
- In der Bauphase bietet die Bauleistungsversicherung Schutz bei Leitungswasserschäden.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Haus durch Leitungswasser beschädigt wird, ist deutlich höher als durch Brand. Eine Leitungswasserversicherung schützt den Versicherungsnehmer vor den finanziellen Folgen eines Leitungswasserschadens. In den meisten Fällen kann diese Versicherung im Rahmen der Wohngebäudeversicherung vereinbart werden. Doch was deckt diese alles ab?
Leitungswasserversicherung mit umfassender Kostenübernahme
Welche Rohre als versichert gelten und welche nicht
Die Leistungspflicht des Versicherers bei einem Leitungswasserschaden wird maßgeblich durch die schadenverursachende Wasserleitung bestimmt und insbesondere von der Frage, wo genau sich diese befindet. Grundsätzlich mitversichert sind innerhalb des Gebäudes die Rohre:
- der Wasserversorgung (also Zu- und Ableitungsrohre sowie damit verbundene Schläuche)
- der Warmwasser- oder Dampfheizung sowie Klima-, Wärmepumpen- oder Solarheizungsanlagen
- von Wasserlösch- oder Berieselungsanlagen.
Diese Rohre dürfen jedoch nicht Bestandteil von Heizkesseln, Boilern oder vergleichbaren Anlagen sein.
Versicherungsschutz besteht auch für frostbedingte Schäden an folgenden Installationen:
- Spülklosetts
- Waschbecken
- Badeeinrichtungen
- Heizkörper
- Heizkessel
- Boiler oder vergleichbare Teile von Warmwasserheizungs-, Dampfheizungs-, Klima-, Wärmepumpen- oder Solarheizungsanlagen.
Wichtig:
Bruchschäden an Armaturen sowie Schäden an Waschmaschinen- und Spülmaschinenschläuche sind nur dann versichert, wenn sie explizit in den Versicherungsbedingungen genannt werden. Zuleitungsrohre zu einer Zisterne sind nicht immer enthalten, werden nicht selten jedoch ab dem Regenwasserfilter mitversichert. Sollte nicht erkennbar sein, aus welchem Rohr das Leitungswasser bestimmungswidrig austritt, trägt die Leitungswasserversicherung auch die Kosten einer Leckortung. Gedeckt sind ferner die Kosten für Aufräumungs-, Abbruch- und Abdeckungsarbeiten, die im Zusammenhang mit widerrechtlich ausgetretenem Leitungswasser anfallen. Als Neuwertversicherung werden bei einem Totalschaden des Gebäudes grundsätzlich die Kosten ersetzt, die für die Wiederherstellung der Immobilie erforderlich sind.
Versicherungsschutz weiterer Rohre
Folgende Rohre sind im Rahmen der Leitungswasserversicherung oft nur in besseren Produkten oder erst gegen Beitragszuschlag mitversichert:
- Regenfallrohre innerhalb des Gebäudes
- Zuleitungsrohre außerhalb des Versicherungsgrundstücks
- Ableitungsrohre der Wasserversorgung außerhalb des Gebäudes
Vorteil
Eine leistungsstarke Leitungswasserversicherung erstattet darüber hinaus auch den Mehrverbrauch von Frischwasser, der durch das defekte Rohr entsteht und vom Versorgungsunternehmen in Rechnung gestellt wird.
Diese Schäden sind nicht versichert
- Plansch-, Regen- und Reinigungswasser
- Leitungswasser aus Eimern (z.B. aus Putzeimern), Gießkannen und weiteren mobilen Behältnissen (etwa aus Fässern)
- Schwamm
- Öffnen der Sprinkler /Berieselungsanlage aufgrund eines Brandes
- Elementargefahren wie Schneedruck, Sturm, Hagel, Lawine oder Erdbeben
Bauleistungsversicherung als Versicherungsschutz in der Bauphase
In der Regel kommt eine Leitungswasserversicherung nur für Schäden an bezugsfertigen Gebäuden auf. Befindet sich das Gebäude hingegen noch in der Bauphase, kann dieses Risiko durch Abschluss einer Bauleistungsversicherung abgedeckt werden.
Beitrag in der Leitungswasserversicherung
Wie hoch der Beitrag für eine Leitungswasserversicherung ausfällt, hängt von mehreren Merkmalen ab. Eine wichtige Rolle spielt das Gebäudealter, zumal ältere Bestandsgebäude statistisch gesehen anfälliger gegenüber einem Leitungswasserschaden sind. Schließlich altert mit der Zeit das Rohrleitungssystem und Korrosion sowie Ablagerungen setzen sich fest. Darüber hinaus arbeiten die Leitungswasserversicherer auch mit einem Zonierungssystem. Dies bedeutet, dass das Bundesgebiet in Zonen eingeteilt wird, in Abhängigkeit davon, in welcher Gegend besonders viele Leitungswasserschäden gemeldet werden. Der genaue Wohnort des Versicherungsnehmers bestimmt demnach ebenfalls den Beitrag mit. Beitragsrelevant sind ferner auch höherwertige Gebäudeausstattungen, Wohnfläche, Anzahl an Geschossen und Wohneinheiten, Unterkellerung und Bauweise.
Vergleich der Leitungswasserversicherung lohnt
Die Leitungswasserversicherung kann bei sehr vielen Versicherungsgesellschaften abgeschlossen werden. Doch nicht jeder Tarif hält, was er auf den ersten Blick verspricht. Aus diesem Grund ist ein Tarifvergleich empfehlenswert, der alle Stärken und Schwächen der jeweiligen Leitungswasserversicherung offenbart. Über folgende Punkte sollte sich vorab jeder Versicherungsnehmer Gedanken machen:
Besonderheiten zum Versicherungsort
Welche Erweiterungen sind dem Versicherungsnehmer im Hinblick auf sein Gebäude besonders wichtig? Evtl. Kommt dem Einschluss einer Zisternenanlage, innenliegender Regenfallrohre oder Ableitungsrohre außerhalb des Gebäudes eine große Bedeutung zu.
Beitrags- und Leistungsvergleich
Einige Gesellschaften verlangen für ein und denselben Leistungsumfang einen höheren Beitrag. Um nicht zu viel für den Versicherungsschutz zu bezahlen, ist es sinnvoll, einen Tarifvergleich heranzuziehen.
Zusatzdeckungen
Eine Leitungswasserversicherung schützt umfassend vor Kosten im Zusammenhang mit bestimmungswidrig austretendem Leitungswasser. Keine Absicherung bietet sie allerdings bei Brandschäden sowie Beschädigungen am Gebäude durch Sturm oder Hagel. Deshalb sollte auch über den Abschluss einer Feuer– und Sturmversicherung nachgedacht werden.
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Auf der Seite der Allianz können Sie sich weiter zur Versicherung beraten lassen: